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Teatro Olimpico
Vicenza ist ein Schatzhaus der Geschichte. Ihren Höhepunkt erlebte die Stadt in der Renaissance, im venezianischen Zeitalter, der ihr einen genialen Architekten schenkte: Andrea Palladio. Sein Meisterwerk ist das Teatro Olimpico, das älteste Theatergebäude der westlichen Hemisphäre, errichtet im Auftrag der Accademia Olimpica von Vicenza. Am 3. März 1585 wurde es mit dem Schauspiel "Ödipus der Tyrann" von Sophokles eingeweiht. Heute zählt es zum Unesco Weltkulturerbe.
Man nähert sich dem Zuschauerraum durch zwei Vorsäle, dem Odeon und dem Antiodeon,die von Vincenzo Scamozzi entworfen wurden. Der Zuschauerraum suggeriert ein antikes römisches Freilichttheater, mit einer monumentalen Bühnenwand, in deren Durchgängen noch die originalen hölzernen Bühnenbilder zu sehen sind. Scamozzi schuf sie als Abbild der Straßen Thebens für die Eröffnungsproduktion 1585. Seitdem stehen sie unverändert an ihrem Platz. Die Bühnenwand ist mit Statuen einiger Mitglieder der Akademie sowie, ganz oben, mit Reliefs geschmückt, die die Abenteuer des Herkules illustrieren.
Im ersten Halbjahr jedes Jahres bietet das Theater Konzerte klassischer Musik sowie das Festival Vicenza Jazz, während im Herbst der traditionelle Ciclo di Spettacoli Classici klassiche Theaterstückepräsentiert.

Teatro Olimpico · Piazza Matteotti, 11 · 36100 Vicenza · Tel.: +39 0444 222800 · E-Mail: museocivico[at]comune.vicenza.it · www.museicivicivicenza.it · www.olimpicovicenza.it

Besichtigung: Di-So 09.00-17.00
(Juli und August 10.00 - 18.00).
Montags und bei Veranstaltungen geschlossen.

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 0444 320854
iat.vicenza1[at]provincia.vicenza.it

Teatro all'Antica
Sabbioneta, eine Idealstadt, entstand 1556 bis 1591 auf Befehl des Herzogs Vespasiano Gonzaga Colonna und zählt heute zusammen mit Mantua zum Unesco Weltkulturerbe. Hier findet sich das Teatro all'Antica (Theater nach antiker Art), das zwischen 1588 und 1590 vom Architekten Vincenzo Scamozzi errichtet wurde. Es ist das erste Theater der Neuzeit, das von vornherein als solches geplant wurde, ohne bereits bestehende Räume zu adaptieren.
Die kostbaren Fresken im Inneren gestalteten venezianische Künstler aus dem Umkreis Paolo Veroneses, wie die gemalten Zeitgenossen über der schönen Loggia zeigen. Daneben verweisen zahlreiche Abbildungen und Skulpturen auf das antike Rom. Die Loggia, eine frühe Fürstenloge, zieren zwölf elegante Säulen, die ebenso viele Statuen olympischer Götter tragen. Die Anlage des Raumes erinnert an ein antikes Theater: ein Halbkreis mit Stufen für die Zuschauer, eine rechteckige Orchestra und eine erhöhte Bühne mit einem gebauten, unveränderlichen Bühnenbild - und noch ganz ohne Bühnenportal.
Weitere wichtige Gebäude der Stadt: der Gartenpalast (Palazzo del Giardino), die Antikengalerie (Galleria degli Antichi), der Herzogspalast (Palazzo Ducale) und die Synagoge.

Teatro all’Antica · Via del Teatro Olimpico, 1 · 46018 Sabbioneta (MN) · Tel.: +39 0375 221044 · E-Mail: ufficio.turismo[at]comune.sabbioneta.mn.it

Besichtigung: November-März Di-So 9.30-13.00 und 14.30-17.00 / 18.00 (sonn- und feiertags); April-Oktober Di-So 9.30-13.00 und 14.30-18.30 / 19.00 (sonn- und feiertags)

Tourist-Information:
Pro Loco
Tel.:+39 0375 52039
info[at]sabbioneta.org
www.sabbioneta.org

Teatro Farnese
Das Theater liegt verborgen im Inneren des Palazzo della Pilotta. Es wurde 1617-18 vom Architekten Giovan Battista Aleotto aus Ferrara in einen großen Saal eingebaut, der bis dahin als Zeughaus diente. Die Malereien und zwei Triumphbögen verwandeln den Innenraum in einen monumentalen Platz. Auftraggeber war der Herzog von Parma, Ranucci I. Faranese, der hier den Besuch von Cosimo II. Medici feiern und damit eine politische Hochzeit einfädeln wollte. Doch Cosimo kam nicht, und so fand die Einweihung des Theaters erst 1628 anlässlich der Hochzeit von Odoardo Farnese mit Margherita Medici statt; man spielte Claudio Monteverdis "Mercurio e Marte".
Das Theater wurde für Turnier-Opern konzipiert, in denen sich Oper und Waffengänge abwächseln. Zum Vorbild für das Theater des Barock wurde dieses Theater durch die Größe und die Raumaufteilung: Ein monumentales Proszenium trennt die Bühne (mit den ersten beweglichen Kulissen der Theatergeschichte) und den Zuschauerraum voneinander; das Bühnengeschehen kann sich in der Arena des Zuschauerraums fortsetzen und diese, mit Wasser gefüllt, auch für Seeschlachten dienen. Im Farnese Theater fanden nur wenige, außergewöhnliche Vorstellungen statt. 1944 brannte es nach einem Bombenangriff aus und wurde 1956 rekonstruiert.

Teatro Farnese · Palazzo Pilotta · Piazzale Pilotta 15 · 43100 Parma · Tel.: +39 0521 233617/233309 · E-Mail: sbsae-pr[at]beniculturali.it · www.gallerianazionaleparma.it

Besichtigung: Di-So 8.30-14.00 (die Kasse schließt um 13.30). Montags sowie am 1. Januar, 1. Mai, 25. Dezember geschlossen.

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 0521218889
oder 0521218855
turismo[at]comune.parma.it
turismo.comune.parma.it

Teatro Scientifico
Das von 1767 bis 1769 erbaute Juwel in der Gonzaga-Stadt, die heute Unesco Weltkulturerbe ist, entstand für die "Accademia dei Timidi" nach Plänen Antonio Galli Bibienas als Ort für wissenschaftliche Versammlungen, Aufführungen und Konzerte. Der Grundriss ist glockenförmig. Bibiena, als Maler genauso fähig wie als Architekt, malte persönlich das Innere der hölzernen Logen mit monochromen Motiven aus. Die klassizistische Fassade stammt dagegen von Giuseppe Piermarini.
Das "Theater der Wissenschaft" (Teatro Scientifico) wurde am 3. Dezember 1769 eröffnet. Einen Monat nach der Eröffnung gab der jungen Wolfgang Amadeus Mozart hier ein denkwürdiges Konzert. Heute finden in diesem Saal hochrangige Musikwettbewerbe, Konzerte und Konferenzen statt.

Teatro Scientifico Bibiena · Via Accademia 47 · 46100 Mantova · Tel.: +39 0376 327653 · Tel.: Büro: +39 0376 338648 · E-Mail: sale.comunali[at]domino.comune.mantova.it · www.mumm.mantova.it/interno/schedemumm/teatrobibiena.jsp

Besichtigung: Di-So 9.30-12.30 und 15.00-18.00. Montags und während Konferenzen keine Besichtigung. Weitere Schließtage: 1. Januar,
15. August, 25. Dezember.

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 0376 432 432
info[at]turismo.mantova.it
www.turismo.mantova.it

Stadttheater
Das 1861 eröffnete Stadttheater von Carpi ist ein ausgezeichnetes Beispiel eines italienischen Logentheaters: Über einem hufeisenförmigem Grundriss erheben sich drei Logenränge und die Galerie. Zusammen mit dem Parkett fasst es beinahe 600 Plätze. Den Auftrag zum Bau des Theaters an der Piazza dei Martiri, dem beeindruckenden Hauptplatz, erhielt der Architekt Cesare Costa von der "Gesellschaft der Logenbesitzer". Entgegen der Inschrift über dem Portal ging das Theater aber noch vor seiner Fertigstellung in den Besitz der Stadt über. Es ist völlig original erhalten. Die Stuckarbeiten im Inneren sind das Werk örtlicher Meister, während das Deckengemälde von Giuseppe Ugolino aus Reggia Emilia gestaltet wurde. Ihm wird auch der berühmte Schmuckvorhang zugeschrieben, für den die schönsten Frauen der Stadt Modell standen.

Teatro Comunale · Piazza Martiri, 72 · 41012 Carpi (Mo) · Tel. office: +39 059 649 264 · E-Mail: teatro.comunale[at]carpidiem.it · www.carpiediem.it/teatrocomunale
Aufführungen von Oktober bis April · Tel. Kasse: +39 059 649 263 · www.vivaticket.it

Besichtigung: nach Vereinbarung

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 059 649255
iat[at]carpidiem.it
www.turismo.comune.carpi.mo.it

Stadttheater
1756 beauftragte der Senat von Bologna den berühmten Bühnenbildner und Architekten Antonio Galli Bibiena, ein neues Theater zu entwerfen. Galli Bibienas Originalentwurf, der heute noch als Holzmodell im großen Foyer des Theaters zu sehen ist, wurde von den Architekten der Accademia Clementina heftig kritisiert und daraufhin neu proportioniert. Am 14. Mai 1763 eröffnete man das fertige Theater mit der Uraufführung der Oper "Il Trionfo di Clelia" (Text von Metastasio, Musik von Gluck, Bühnenbilder von Antonio Galli Bibiena). Im Laufe der Jahrhunderte erfuhren die Camerini, d.h. die Kämmerchen hinter den Logen, die Seiten des Parterres, der Portalbogen, das Deckengemälde (das heutige stammt von 1870) und die Bühne mehr oder weniger große Veränderungen; die Fassade konnte erst 1935-36 von Umberto Ricci fertiggestellt werden. Unter dem Parkett findet sich eine hölzerne Maschinerie von 1820, mit der der Boden des Zuschauerraums auf Bühnenniveau angehoben werden kann.

Teatro Comunale · Largo Respighi, 1 · 40126 Bologna · Karten and Information: +39 051 529958 (Di-Fr 10.00-17.00) · Fax: +39 051 529995 · E-Mail: boxoffice[at]comunalebologna.it · www.comunalebologna.it

Besichtigung: Führungen werden auf Anfrage von den Guide d'Arte e G.A.I.A. durchgeführt, Tel.: 0039 348 4222070 (Mo-Fr 10.00-13.00) oder guidateatro[at]libero.it

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 051 239660
TouristOffice[at]comune.bologna.it
www.bolognaturismo.info

Theater der Villa Aldrovandi Mazzacorati
Dieses kleine, original erhaltene Juwel im linken Flügel der Villa entstand im Auftrag des Grafen und Senators Giovan Francesco Aldrovandi, der es am 24. September 1763, nur wenige Monate nach der Eröffnung des Stadttheaters, einweihte. Den raffinierten Zuschauerraum schmücken kostbare pastellfarbige Fresken an den Wänden und die spiraligen Körper von 20 Tritonen und Karyatiden, die die beiden Ränge zu stützen scheinen. In den Händen hielten sie je nach Anlass Laternen, Blumengewinde, Zweige oder Girlanden. Das für seine Akustik berühmte Theater bietet Platz für 80 Zuschauer. Seit mehr als 15 Jahren sorgt hier der Verein "Cultura e Arte del '700" mit Theater- und Opernaufführungen, Konzerten und Vorträgen für eine reichhaltige Spielzeit.

Teatro di Villa Aldrovandi Mazzacorati ·
via Toscana 17-19 · 40141 Bologna · Tel. und Fax: +39 051 6235780 · E-Mail: culturarte.700[at]gmail.com

Besichtigung: kostenlose Besichtigung jeden Donnerstag um 15.30 Uhr; für Gruppen jederzeit nach Vereinbarung. Im August geschlossen.

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 051 239660
TouristOffice[at]comune.bologna.it
www.bolognaturismo.info

Stadttheater
Bereits im Jahre 1626 überließ der Stadtrat der "Accademia dei Candidi Uniti" einen großen Saal im Rathaus für Theater- und Musikveranstaltungen. 1659 baute die Akademie in diesen Saal ein regelrechtes Theater mit Logenrängen ein. Als diese Konstruktion nach hundert Jahren langsam zu schwach wurde, wurde sie durch einen vom Architekten Giuseppe Tubertini gestalteten Zuschauerraum ersetzt, den man 1790 einweihte. Zu dieser Zeit übernahm die Stadt Unterhalt und Betrieb des Saales - einer der ältesten Theaterräume Italiens - und so wurde daraus das Stadttheater.
Der Eingangsbereich erhielt 1850 seine heutige Gestalt. 1860 malten Andrea Pesci und Gaetano Lodi die Decke des Zuschauerraums neu aus (Medaillons von Antonio Muzzi), im neoklassizistischen Stil, der sich mit dem Klassizismus des 18. Jahrhunderts genauso gut vermischt wie die Basreliefs von Antonio Tognetti im ersten Rang und andere Elemente des 19. Jahrhunderts. Heute wird es hauptsächlich als Kinder- und Jugendtheater genutzt, bietet gelegentlich aber auch Vorstellungen für Erwachsene.

Teatro Comunale Politeamma · Municipio (Rathaus) · Corso Italia, 72 · 40017 San Giovanni in Persiceto · Tel. Kasse: +39 051 825022 · Tel. Büro: +39 051 6812953 · E-Mail: teatrocomunale[at]comunepersiceto.it · www.comunepersiceto.it/TTTXTE/index.htm

Besichtigung: nach Vereinbarung

Tourist-Information:
Pro Loco
Tel.: +39 051 826839
info[at]proloco-persiceto.org
www.proloco-persiceto.org

Stadttheater Masini
In der Nähe des Hauptplatzes Piazza del Popolo liegt das Stadttheater in einem Innenhof versteckt. Das 1788 vom Architekten Giuseppe Pistocchi für die "Accademia dei Rimoti" erbaute Theater ist wahrscheinlich das einzige öffentliche Theater, das zur Straßenseite keine Schaufassade aufweist; die Säulenkolonnade seines Eingangs befindet sich im Hof. Seit 1903 nennt es sich nach dem Tenor Angelo Masini, der bis zu seinem Tod 1926 in Faenza wohnte.
Der Zuschauerraum, ein Musterbeispiel für den Neoklassizismus in Italien, soll den Eindruck eines im Freien stehenden antiken Theaters machen, doch hier in Kombination mit den Logenrängen des italienischen Operntheaters. Das Ergebnis ist eine monumentale und zugleich sehr vielfältige Innenarchitektur. Etwas ganz Besonderes sind die Reliefs von Antonio Trentanove aus vergoldeter Terracotta (Faenza ist schließlich die Stadt der Keramik, der Fayence) und die noch erhaltenen Teile der Bühnenmaschinerie aus dem 18. Jahrhundert über der Bühne.

Teatro Comunale Masini · Piazza Nenni, 3 · 48018 Faenza (RA) · Tel.: +39 0546 691663 · E-Mail: teatro.masini[at]comune.faenza.ra.it · www.teatromasini.org

Besichtigung: nach Vereinbarung, Tel.: +39 0546 25231 (Tourist-Information)

Tourist-Information:
Pro Loco
Tel.: +39 0546 25231
prolocofaenza[at]racine.ra.it
proxy.racine.ra.it/prolocofaenza

Theater Bonci
Zwischen 1843 und 1846 nach Plänen des Architekten Vincenzo Ghinelli errichtet, zeigt sich das Theater mit einer neoklassizistischen Fassade im Stile Piermarinis und einem von Francesco Migliari gestalteten Zuschauerraum für circa 800 Personen. Die Bühne gehört zu den größten Europas. Die Originalbühnenbilder des Veronesers Pietro Venier und der bemalte Vorhang von Antonio Pio sind noch genau so erhalten wie der Schnürboden über der Bühne mit seinen Trommeln und drei Geräuschmaschinen. Die zahlreichen Eingriffe, die von 1846 bis heute notwendig waren, haben keine sichtbaren Veränderungen des Originals bewirkt, mit Ausnahme des Orchestergrabens, der 1924 eingebaut wurde und die Bühne verkleinerte. Seinen Namen erhielt das Theater 1940 nach dem Tod des in Cesena geborenen Tenors Alessandro Bonci.

Teatro Alessandro Bonci · Piazza Guidazzi, 9 · 47023 Cesena (FC) · Tel. Kasse: +39 0547 355959 · Tel. Aufsicht: +39 0547 355911 · E-Mail: ufficiocultura[at]teatrobonci.it · www.teatrobonci.it

Besichtigung: nach Vereinbarung, Tel.: +39 0547 355724

Tourist-Information:
Ufficio Informazione e Accoglienza Turistica
Tel.: +39 0547 356327
iat[at]comune.cesena.fc.it
www.comune.cesena.fc.it

Die Italien-Route

Die Italien-Route der Europäischen Route Historische Theater führt durch Oberitalien, der einzigen Gegend der Erde, wo man dem Lauf der Theatergeschichte von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert folgen kann.

Vicenza Sabbioneta Parma Mantua Carpi Bologna Bologna San Giovanni in Persiceto Faenza Cesena

Nachdem im Mittelalter Theateraufführungen ausschließlich als religiöse Spiele zu kirchlichen Feiertagen möglich waren, entdeckte der Mensch der Renaissance die Antike und ihr weltliches Theater wieder. Vorreiter für die Wiederbelebung vor allem der griechischen Tragödien waren die Akademien, deren gelehrte Mitglieder die Antike als Quelle der europäischen Zivilisation studierten. So ist auch das älteste erhaltene Theater der Neuzeit, das Teatro Olimpico in Vicenza, im Auftrag einer Akademie entstanden. Andrea Palladio verlegte dafür das Vorbild des antiken Freilichttheaters in einen geschlossenen Raum. Vincenzo Scamozzi vollendete das Theater 1785 und ging dann nach Sabbioneta, um dort das älteste, von vornherein als Theater geplante Gebäude Europas zu errichten, das Teatro all'Antica (1590). In beiden Theatern findet sich eine offene, unveränderbare Bühne. Ein Bühnenportal, hinter dem das Bühnenbild gewechselt werden kann, erscheint erstmals im Teatro Farnese (1618) von Parma. Hier beginnt das Barockzeitalter mit seinen spektakulären Bühneneffekten, während sich der Zuschauerraum noch an einem antiken Theater orientiert.

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entsteht für eine neue Theaterform, die Oper, auch eine neue Form des Theatergebäudes: das Opernhaus mit Logenrängen, das unsere Theaterbauten bis heute prägt. Da aus dieser Zeit kein Theater erhalten geblieben ist, geht die Reise im 18. Jahrhundert weiter, wo man erneut auf das Theater einer Akademie trifft, das Teatro Scientifico in Mantua. Es wurde 1767 von Antonio Galli Bibiena erbaut, dem Spross einer berühmten Familie, die über fünf Generationen in ganz Europa als Theaterarchitekten und Bühnenbildner tätig war.

Auf dem Weg nach Bologna gestattet das perfekt erhaltene Teatro Comunale (1861) von Carpi einen Blick ins 19. Jahrhundert, bevor die Reise durchs 18. Jahrhundert in Bologna mit dem Teatro Comunale (1763), einem weiteren Werk Antonio Galli Bibienas, weiter geht. Neben den öffentlichen Theatern gibt es auch Privattheater zu entdecken, z.B. in der Villa Aldrovandi Mazzacorati, unweit des Zentrums von Bologna, wo ein besonderes Kleinod aus dem gleichen Jahr willkommen heißt.
1790 ersetzte das Teatro Comunale Politeama im Rathaus von San Giovanni in Persiceto das Theater einer Akademie, das diese bereits 1659 im selben Saal errichtet hatte. Wie sein Zwillingsbruder, aber doch ganz anders, wirkt der klassizistische Zuschauerraum des Teatro Comunale Angelo Masini (1788) in Faenza.

Das Teatro Alessandro Bonci (1846) in Cesena zeigt zum Abschluss noch einmal, wie italienische Logentheater Mitte des 19. Jahrhunderts aussahen.

Mit Unterstützung des Programms "Kultur" der Europäischen Union